Bildung für nachhaltige Entwicklung

Was ist Bildung für Nachhaltige Entwicklung?

Das Projekt hat zum Ziel, Lern- und Erkenntnisprozesse bei der Zielgruppe der Jugendsozialarbeit in Gang zu setzen, das Verständnis von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in den Arbeitsfeldern der Jugendsozialarbeit zu verankern, sowie tragfähige Kooperationsbeziehungen zwischen Jugendsozialarbeit und Umweltbildung zu initiieren.

In alltagsbezogenen und praxisorientierten Projekten der Umweltbildung im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung lernen junge Menschen die Grundlagen des Umweltschutzes und der nachhaltigen Entwicklung kennen. Sie erfahren dabei, welche Rolle und Verantwortung jeder Einzelne für eine zukunftsfähige Gesellschaft trägt und wie das Gelernte auf den persönlichen Alltag übertragen werden kann.

Bildung für nachhaltige Entwicklung

Ziel der Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) ist ein nachhaltiger, verantwortungsbewusster Umgang mit der Umwelt. Sie will dabei neben Wissen und  Werten auch ganz praktische Handlungsmöglichkeiten vermitteln  – und so für eine gelebte Nachhaltigkeit im Alltag begeistern.

Bildung für Nachhaltigkeit setzt dabei auf Prävention statt auf Reparatur – nicht nur im Sinne des Umweltschutzes! Sie zielt darauf ab, dass Jugendliche zu handlungsfähigen, vorausschauend denkenden jungen Erwachsenen werden. Denn gerade für Jugendliche, die sich nicht immer leicht tun, sind Aktivitäten, bei denen sie durch sinnvolles und sinnstiftendes Arbeiten einen Beitrag zur Umwelt und Gemeinschaft leisten, besonders wertvoll. Denn sie erleben, dass sie selbst etwas tun können und wie sich dieses Tun positiv  in ihrer Umgebung auswirkt. Nach den drei Grundsätzen der Partizipation, Handlungsorientierung und des Lebensweltbezuges will die BNE Kopf, Herz und Hand ansprechen. Kerngedanken ist die Vernetzung auf allen Ebenen. Denn es geht auch darum, dass sich die Jugendlichen und auch alle anderen Beteiligten als Teil einer tragfähigen Gemeinschaft erleben und voneinander lernen können.

Seit den beiden UN-Konferenzen in Rio 1992 und Johannesburg 2002 hat sich die klassische Umwelt- und Naturbildung zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) weiterentwickelt. BNE will das Leitbild der Nachhaltigkeit in den Köpfen und Herzen der Menschen verankern, um die globalen Herausforderungen wie Klimawandel, Artenverlust oder globale Gerechtigkeit zu meistern. Zentrale Anliegen der BNE sind die Wissensvermittlung über komplexe wirtschaftliche, ökologische und soziale Ursachen dieser Probleme. Sie ist auf eine Änderung des Verhaltens und einen nachhaltigen Lebensstil ausgerichtet.

Das versetzt Menschen in die Lage, verantwortliche Entscheidungen für die Zukunft zu treffen und abzuschätzen, wie sich das eigene Handeln auf künftige Generationen oder das Leben in anderen Weltregionen auswirkt. Zentrale Bedeutung hat das Konzept der Gestaltungskompetenz: die Fähigkeit, Wissen über nachhaltige Entwicklung anwenden und Probleme nicht nachhaltiger Entwicklung erkennen zu können. Dabei werden diese Fähigkeiten gefördert:

Fähigkeiten der Gestaltungskompetenz

  • Interdisziplinäre Problemlösung
  • Partizipation
  • Vernetztes Denken
  • Vorausschauendes Denken
  • Weltoffene Wahrnehmung
  • Empathie, Mitleid und Solidarität
  • Sich und andere Motivieren
  • Reflexion

Wie profitieren die Jugendlichen davon?

Soziale Integration und Teilhabe kann nur mit einer ganzheitlichen Arbeitsweise gelingen, die das Lebensumfeld und die konkrete Lebenssituation der jungen Menschen in den Einrichtungen der Jugendsozialarbeit einbezieht. Themen wie Mobilität, Ernährung oder Energieverbrauch werden aufgegriffen.

Die erlernten Zusammenhänge ermöglichen vorausschauendes und verantwortungsbewusstes Handeln, einen positiven Bezug zur Natur und eine wertschätzende Haltung zu ihrer Umgebung. Indem die Projekte an die gelebte Alltagskultur anknüpfen, gelingt auch ein Zugang zur Lebenswelt der Teilnehmer und sie lernen, das Gelernte in den Alltag zu integrieren. Damit können sie  einige Aspekte der Nachhaltigkeit in ihr soziokulturelles Umfeld  weitertragen und so zu Multiplikatoren werden, die andere für umweltschonendes Verhalten sensibilisieren.

Während der intensiven Arbeit in der Gruppe erfahren die Jugendlichen nicht nur die Tragkraft einer starken Gemeinschaft, sondern erwerben auch Fähigkeiten und Kompetenzen, die sich in der Berufswahl bewähren und sie zu starken und kritisch denkenden jungen Menschen heranwachsen lassen.

Warum die Projekte wirken

So vielfältig wie unsere Teilnehmer und ihre Bedürfnisse sind auch ihre Projekte. Erlebnis- und erfahrungsorientierte Methoden bieten einen sehr niederschwelligen Zugang und können so negativ Bildungserfahrungen und Misserfolge ausgleichen.

  • Inklusion und kulturelle Identität: Wertevermittlung, Ausdruck der eigenen Kulturin, ggf. Heinwachsen in eine neue Heimat
  • Teil der Lösung für soziale Probleme und Mittel zu sozialer Integration
  • Vermittlung von Werten und Normen
  • Berufsqualifizierung
  • Kompetenzen der Persönlichkeitsbildung
  • Soziale Anerkennung und Wertschätzung
  • Aneignung neuer Räume und Möglichkeiten
  • Alltagsstrukturierung Distanzminimierung durch Kontakte zu Anderen: wirkt gegen soziale Isolierung
  • Identifizierung mit neuer Heimat Abbau von Vorurteilen und Generalisierungen durch persönlichen Kontakt
  • Positive Lebenserfahrungen – positiv bewerteter Beitrag zur Zielkultur
  • Sinnvolles und sinnstiftendes Arbeiten als Beitrag zur Umwelt und Gemeinschaft
  • Stärke der Gemeinschaft erleben durch Gruppenzugehörigkeit und soziale Unterstützung

Globale Wirkungszusammenhänge werden im eigenen Lebensraum sichtbar, wirtschaftliche, ökologische und soziale Wechselwirkungen werden deutlich.

Weitere Eindrücke zu aktuellen und bereits erfolgreich abgeschlossenen Projekten finden Sie in unserer Projektübersicht.