Zu einem Festakt zu 20 Jahre Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS) hatte Staatsministerin Kerstin Schreyer in die Münchner Residenz eingeladen. Die Förderung junger Menschen , die zum Ausgleich sozialer Benachteiligungen oder zur Überwindung individueller Beeinträchtigungen  in erhöhtem Maße angewiesen sind, ist ein besonderes Anliegen der bayerischen  Kinder- und Jugendhilfepolitik und wurde entsprechend gewürdigt. Alle jungen Menschen sollen gute Chancen auf ein gelingendes selbstständiges Leben haben.  Hierfür steht die Bayerische Staatsregierung seit 20 Jahren erfolgreich mit dem Förderprogramm des Sozialministeriums Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS). Die JaS-Fachkräfte unterstützen sozial benachteiligte junge Menschen individuell direkt vor Ort in der Schule. Die Familienministerin betonte: „Die Jugendsozialarbeit an Schulen ist eine 20-jährige Erfolgsgeschichte für mehr Chancengerechtigkeit. Sie leistet einen wesentlichen Beitrag, damit sich die jungen Menschen in die Gesellschaft integrieren, in der Schule erfolgreich sind und den Übergang in die Arbeitswelt meistern. JaS ist auch ein Beweis dafür, wie viel Gutes mit dem Zusammenwirken aller Akteure erreicht werden kann. Hier arbeiten Freistaat, Landkreise, kreisfreie Städte und die Träger der freien Jugendhilfe sowie die Schulen eng zusammen“ und bedankte sich bei allen Akteurinnen und Akteuren für ihre engagierte Arbeit.

v.l.n.r.: Klaus Umbach (LAG JSA), Landrat Josef Hauner (Bay. Landkreistag), Dr. Hülya Düber (Bay. Städtetag), Kerstin Schreyer (StMAS)

Kultusminister Dr. Michael Piazolo ergänzte: „Für unsere jungen Menschen ist Schule nicht nur Lern-, sondern auch Lebensraum, in dem sie sich wohlfühlen sollen. Das Programm ‚Jugendsozialarbeit an Schulen‘ leistet einen maßgeblichen Beitrag, um gerade Schülerinnen und Schülern mit schwierigeren Bedingungen einen guten Start ins gesellschaftliche Leben zu ermöglichen. Ich danke allen JaS-Fachkräften, die sich Tag für Tag für Chancengerechtigkeit von sozial benachteiligten jungen Menschen einsetzen.“

Klaus Umbach, Vorsitzender der LAG Jugendsozialarbeit, stellte in seiner Rede heraus, dass das Besondere an diesem bayerischen Programm sein Kern sei, denn in der bayerischen JaS sei Jugendsozialarbeit „drin“ und stehe nicht nur „drauf“. Ein klares Profil und eine klare Zielgruppe hat dieses Programm stets ausgezeichnet und werden es auch hoffentlich auch künftig prägen. Die Jugendsozialarbeit an bayerischen Schulen ist seit langem ein verlässliches Angebot – mit auf Dauer angelegten Fachkraftstellen, die inzwischen zum Standardrepertoire gehören.

Laut Umbach konnte das Programm deshalb erfolgreich sein, weil es eine gelungene Partnerschaft zwischen öffentlicher und freier Jugendhilfe gegeben hat. Die Rolle der freien und öffentlichen Träger wird noch bedeutsamer werden, wenn Schule nun auch in anderen Bereichen auf diese Träger zugehen wird, um ihr Angebot weiter zu entwickeln und es bedarfsgerecht auszubauen und in Richtung Ganztag und einer ganzheitlicheren Bildung auszuweiten, davon ist Umbach überzeugt.

Umso absurder ist es, dass in Bayern – und in dieser extremen Form nur dort – an der Erfordernis festgehalten wird, dass freie Träger zusätzlich zu ihren Aufwendungen und Eigenleistungen auch 10 Prozent an sogenannten Barmittel einbringen sollen, wenn sie Jugendsozialarbeit an Schulen subsidär anbieten wollen.

Es erging ein Appel vom Vertreter der Trägerlandschaft an die Ministerin und den Finanzverantwortlichen in der Frage der Eigenmittelerfordernis umzudenken und den gestoppten Ausbau der JaS-Stellen kontinuierlich fortzusetzen.

Für das JaS-Programm investiert der Freistaat Bayern jährlich 18,7 Millionen Euro. Damit wird die Arbeit von JaS-Fachkräften der Jugendhilfe im Umfang von 1.000 Vollzeitstellen an rund 1.330 Schulen in ganz Bayern und deren Fortbildung gefördert.

_________________________________________________________________________________________________________________________

Die Jugendsozialarbeit an Schulen richtet sich an die jungen Menschen, die auf individuelle Unterstützung durch die Kinder- und Jugendhilfe angewiesen sind. Die JaS arbeitet damit gewissermaßen als Außenstelle des Jugendamts an den Schulen. Integraler Bestandteil der JaS-Konzeption, die 2008 als bundesweites best practice-Beispiel ausgezeichnet wurde, ist die Fortbildung der Fachkräfte. Weitere Informationen finden Sie unter www.stmas.bayern.de/jugendsozialarbeit/jsa