Schulbezogene Jugendsozialarbeit
In unserer Gesellschaft stellt Bildung eine Grundvoraussetzung für gelingendes Leben und gesellschaftliche Teilhabe dar. Schule ist somit zentraler Ort der Gestaltung von gelingenden Lebensbedingungen junger Menschen. Nach wie vor hängen Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen in hohem Maße von ihrer sozialen Herkunft ab. Durch veränderte Werte und Familienstrukturen nimmt Schule zudem mit ihrem Ausbau von Ganztagesangeboten im Leben von jungen Menschen eine wachsende Bedeutung ein und wird somit zu einem zentralen Lebensort.
Angebotsformen
Jugendsozialarbeit an Schulen – JaS
Das Förderprogramm Jugendsozialarbeit an Schulen – JaS bildet mit seinem klaren Zielgruppenbezug und einem konkreten Kooperationsmodell von Jugendhilfe und Schule den Schwerpunkt in den Angebotsformen der SJS.
Die Jugendsozialarbeit an Schulen stellt ein Angebot der Jugendhilfe dar, das an Schulen zum Einsatz kommt, an denen von einem besonders hohen Anteil von Kindern und Jugendlichen auszugehen ist, die sich in benachteiligenden Lebenssituationen befinden. Die Feststellung, welche Schulen dafür in Frage kommen, geschieht durch die örtlichen Jugendämter im Rahmen der Jugendhilfeplanung. Die sozialpädagogisch qualifizierten JaS-Fachkräfte arbeiten jeweils vor Ort an der Schule und in enger Abstimmung zwischen Schule und Jugendhilfe. Die Träger der JaS-Stellen sind dabei entweder freie oder kommunale Träger der Jugendhilfe.
Zentrale Handlungsformen von JaS sind:
- Beratung und sozialpädagogische Hilfe von Schüler/-innen bei Problemen im Alltag, familiären Konfliktsituationen, Suchtproblemen,
- schulischen Schwierigkeiten und bei der Frage des Übergangs von der Schule in Ausbildung und Beruf
- Soziale Gruppenarbeit zur Stärkung sozialer Kompetenzen
- Arbeit mit Eltern und Erziehungsberechtigten
- Enge Vernetzung mit dem Jugendamt und anderen Trägern der Jugendhilfe, mit Trägern der schulischen Ganztagesbetreuung, der Polizei und der Justiz
- Enge Zusammenarbeit mit der jeweiligen Agentur für Arbeit im Hinblick auf den Übergang Schule-Beruf
Informationen aus dem zuständigen Ministerium:
https://www.stmas.bayern.de/jugendsozialarbeit/jas/index.php
Link zur Förderrichtlinie:
https://www.verkuendung-bayern.de/files/baymbl/2021/265/baymbl-2021-265.pdf
Die Jugendsozialarbeit an Schulen stellt ein Angebot der Jugendhilfe an Schulen dar, an denen von einem besonders hohen Anteil von benachteiligten Kindern und Jugendlichen auszugehen ist. Die Entscheidung, welche Schulen eine JaS Fachkraft benötigen, wird durch die örtlichen Jugendämter im Rahmen der Jugendhilfeplanung gefällt.
Die sozialpädagogisch qualifizierten JaS-Fachkräfte arbeiten vor Ort an der Schule und agieren in enger Abstimmung zwischen Schule und Jugendhilfe. Die Träger von JaS sind freie oder öffentliche Träger der Jugendhilfe.
Die bayerische Landesregierung fördert dieses Programm kontinuierlich seit 1999 und die Förderrichtlinie wurde immer wieder angepasst. Mit Beginn der zweiten Ausbaustufe sollen bis zum Jahr 2023 bayernweit 1210 JaS-Stellen gefördert werden. Ein Zentrales Fortbildungsprogramm für JaS-Fachkräfte sichert die Qualität.
Die hohe Wirksamkeit des kontinuierlichen Beziehungsangebotes zeigte sich in der Evaluation 2014 bei der Einschätzung jungen Menschen: 80% erleben eine positive Veränderung ihrer Situation. Auch die Familien, Fachkräfte und Lehrkräfte gaben ähnlich hohe Werte an, die systemischen Effekte gehen also deutlich über den einzelnen jungen Menschen hinaus.
Schulsozialarbeit
Angebote der Schulsozialarbeit in freier Trägerschaft sind eine weitere Säule im Angebot Sozialer Arbeit an Schulen. Je nach Finanzierung und konzeptioneller Gestaltung gibt es unterschiedliche Schwerpunkte, Inhalte sind aber immer präventive Gruppenarbeit und Beratung für Lehrkräfte, Eltern und junge Menschen. Die Angebote von Schulsozialarbeit stehen auch benachteiligten jungen Menschen offen, sind aber nicht explizit auf deren Bedarfe ausgerichtet. Träger der Jugendsozialarbeit, die entsprechende Angebote vorhalten achten darauf, dass die Angebote auch zugänglich gemacht werden und berücksichtigen die Bedarfe benachteiligter junger Menschen.
Weitere Maßnahmen, Angebote und Projekte
Aufgrund spezifischer Bedarfslagen, bestehender Kooperationsbeziehungen zwischen Schule und Jugendhilfe und/oder besonderer Finanzierungsmodelle bestehen zusätzlich viele weitere Projekte und Angebote vor Ort. Dies sind beispielsweise:
- Praxisklassen oder spezielle arbeitsweltbezogene Projekte
- Deutsch- und Berufsintegrationsklassen
- Ganztagesbetreuung in Übergangsklassen
SJS im Rahmen von Ganztagesschule (GTS)
Die offene Ganztagesschule gewinnt – insbesondere an Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Kinder und Jugendlicher – als Betätigungsfeld der SJS zunehmend an Bedeutung. Die Förderung und Stabilisierung der sozialen und schulischen Entwicklung von jungen Menschen im Hinblick auf ihre spätere Integration und ihre eigenverantwortliche Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, gilt es hier zu unterstützen. Für die Arbeit mit benachteiligten Kindern und Jugendlichen im Rahmen von Ganztagesangeboten ist es notwendig, Qualitätskriterien aus dem Kontext von Jugendhilfeangeboten bei der Rahmengestaltung der Ganztagesangebote zu berücksichtigen.